UND WAS NOCH?
Es bricht bereits der letzte Tag meiner “Tour du Climat” an. In den letzten Tagen habe ich mich mit dem Velo und zu Fuss durch das Wallis bewegt und in der Walliser Landschaft nach den Spuren gesucht, die der Klimawandel schon heute hinterlässt. Dabei habe ich mich vor allem darauf konzentriert, inwiefern sich das Klima und damit verbundene Prozesse auf die Landschaft auswirken. Natürlich ist aber auch unser Umgang mit dem Klimawandel landschaftsprägend, wenn Flüsse renaturiert, Schutzbauten errichtet und Städte begrünt werden. Auch auch das Eingrenzen des Klimawandels durch die Reduktion von Treibhausgasemissionen ist raumprägend.
Um unsere Energieversorgung auf den Kopf zu stellen, sind neue Infrastrukturen nötig. In der Region zwischen Martigny und dem Grossen Sankt Bernhard stosse ich innerhalb weniger Kilometer auf viele dieser indirekten Auswirkungen des Klimawandels, so etwa Stromleitungen, Windräder, alpine Solaranlagen und Talsperren für die Wasserkraft. Das Entstehen solcher “Energielandschaften” ist unvermeidbar.
Um Auswirkungen des Klimawandel zu vermeiden, müssen wir andere Auswirkungen in Kauf nehmen. Denn Vorbeugen geht über Reparieren. Doch gerade angesichts des Ausmasses dieser Energieinfrastrukturen hat der Ausbau unter sorgfältiger Abwägung und Einbezug lokaler, aber auch nationaler Interessen zu erfolgen. Denn der Alpenraum geht uns alle etwas an und prägt nicht zuletzt die Identität der ganzen Schweiz.



